Kärwa
Ökumenischer Festgottesdienst eröffnete die Dorfkirchweih im Wendelsteiner Altort
Großer Festzug mit dem Kirchweihbaum durch den Altort
Wie im Vorjahr folgten auch heuer viele Wendelsteiner der Einladung zur Besinnung auf die kirchlichen Wurzeln der Kirchweih beim ökumenischen Festgottesdienst im Festzelt beim „Goldenen Herz“ an der Schwarzach: Pfarrerin Alexandra Büttner, Pfarrer Norbert Heinritz und Pfarrer Michael Kneißl als katholischer Amtskollege erinnerten an die ursprünglichen Bindungen des Kirchweihfests an die Kirchenweihe der jeweiligen Ortskirche. Unterstützt von der Familie Sperner und Franz Pschera mit ihren historischen Traktoren vorneweg und den „Wendelsteiner Musikanten“ als Begleitkapelle war der Festumzug des Kirchweihbaums durch den Altort zum Aufstellungsort des Baums am „Plärrer“ der nächste Festhöhepunkt.
Den Schweiß, den hier die Helfer der „Kärwa Allstars“, der Wendelsteiner Kärwaboum, zusammen mit Mitgliedern des Heimatvereins und des Veteranen- und Soldatenvereins vergossen bis der Baum endlich fest im Gestänge befestigt war, war zum Teil auch den Sommertemperaturen geschuldet. Der Bieranstich nach dem Ausgraben der letztjährigen „Kärwamaß“ entlohnte danach für alle Mühen. Für Bürgermeister Werner Langhans war dies aber nur einer von drei Bieranstichen: Kurz davor hatte er traditionell beim Gasthof „Flaschner“ schon das Fass mit Festbier angezapft und später folgte als offizieller Bieranstich für die Kärwa der beim TSV in der Mühlstraße.
Trotz Fußball-EM feierten abends viele an den Festplätzen mit
Die einzelnen Veranstalter an den Festplätzen und in den Wirtschaften hatten angesichts des deutschen Entscheidungsspiels gegen Griechenland bei der Fußball-EM vorgesorgt, so daß viele Besucher das 4:2 danach noch auf der Kärwa selbst feierten und auch am Samstag bescherte das gute Wetter den Gastwirten und Veranstaltern vollbesetzte Bierbänke. Am Festplatz in der Mühlstraße, der dieses Jahr vom TSV Wendelstein organisiert wurde, sorgten von Freitag bis Montag jeweils Abends die Musikbands „Fun Hotline“, „Champane“, „Moskitos“ und „Chains“ für gute Stimmung, wobei nur am Sonntagabend wegen Regens am Festplatz Plätze freiblieben. Im Hof der Diakonie bei der St.Georgskirche luden traditionell die Handballer zum Festtreiben. Hier begeisterten „chocolatte“, die „Easy riders“ mit Melodien der 1960er Jahre, die „Wendelsteiner Musikanten“ mit Blasmusik, „Ricky and the redstreaks“ und zum Abschluss am Montag „Robert + Giorgio“ mit italienischen Melodien das Publikum. Bodenständiges bot dagegen die Traditionswirtschaft „Flaschner“, wo Hermann Lahm als Solist zum Frühschoppen mit unverfälschter fränkisch-oberpfälzischer Volksmusik begeisterte. Ein Kärwaumzug am Sonntagnachmittag der „Kärwa Allstars“ ergänzte das Festprogramm.
(jör)
Foto (jör): Mit einem historischen Schlepper der Marke „Hanomag“ wurde der Kärwabaum
dieses Jahr durch die Kirchweih zum Aufstellungsplatz am „Plärrer“ gezogen.
Foto (jör): Nach knapp einer Stunde war der Kärwabaum aufgerichtet.
Foto (jör): Vor allem am Wochenende war die Kärwa im Wendelsteiner Altort
ein Treffpunkt für Jung und Alt.
Wendelsteiner Kirchweih wartete dieses Jahr mit Premiere des Kirchweihbaums auf
Premierenglück für Kirchweihbaum im Jubiläumsjahr
Schon wegen des möglichen Neids der Nachbarorte
hatten die frischgebackenen Wendelsteiner
Baumaufsteller aus den drei beteiligten Vereinen den
Lagerort gut versteckt gehalten und präsentierten
den ersten Wendelsteiner Kirchweihbaum der
begeisterten Bevölkerung erst zu Beginn des
Kirchweihwochenendes im Festumzug durch den Altort
zur Musik der „Wendelsteiner Musikanten“. Am
„Plärrer“ gelang es allen gemeinsam in knapp
einer Stunde unter fachlicher Anleitung von Johann
Beck aus Röthenbach St.Wolfgang als langjährigem
„Kärwabaummeister“ der Röthenbacher Feuerwehr
erfolgreich den Kirchweihbaum ins vorbereitete
Gestänge zu zwingen.
In Vertretung von Bürgermeister Werner Langhans
oblag danach 2.Bürgermeister Willibald Milde die
Eröffnung der Dorfkirchweih und bis in den Abend
hinein die Aufgabe der Bieranstiche beim
„Flaschner“ und an dem vom FV betreuten Festplatz
in der Mühlstraße. Gute Gelegenheit, sich vor dem
„Gwerch“ auf der Kirchweih nochmals auf die
kirchlichen Wurzeln des Festes zu besinnen bot zudem
die gemeinsame ökumenische Andacht der beiden
Kirchengemeinden in St.Nikolaus, die jedoch mehr
Besucher verdient hätte angesichts der vorbildlichen
ökumenischen Arbeit der Kirchengemeinden im Markt
Wendelstein.
„Kärwawetter“ stellte sich erst am Sonntag
ein
Während am Freitag und am Samstag nur der Abend
wetterbedingt wirklich gute Kärwastimmung und
„volles Haus“ im Diakoniehof, am Festplatz und in
den Biergärten vor den Wirtschaften im Altort mit
den zahlreichen Musikgruppen und ihrem Musikprogramm
für alle Generationen bot, fiel der Familienbummel
am Samstag Nachmittag sprichwörtlich wegen Gewittern
ins Wasser. Erst am Sonntag hatte Petrus ein Einsehen
und bescherte das erhoffte Kärwawetter, das auch bis
zum Ende des langen Wochenendes anhielt.
Neben der Gemütlichkeit und den vielseitigen
Angeboten des Kirchweihtreibens für Jung und Alt war
mit einer Ausstellung mehrerer Künstler im
Heimathaus auch etwas für die Kultur geboten.
Traditionell bereicherte zudem der Veteranen- und
Soldatenverein als sportlichen Beitrag zur Kärwa mit
seinem Kirchweihschießen das Festwochenende. Wer
diesmal die ruhigste Hand beim Kirchweihschießen
hatte und eine der zwei Jubiläumsscheiben oder einen
der Pokale des Veteranen- und Soldatenvereins
gewonnen hat, wird aber erst bei einer Siegerehrung
am 12. Juli bekannt gegeben