Kärwa

Ökumenischer Festgottesdienst eröffnete die Dorfkirchweih im Wendelsteiner Altort

Großer Festzug mit dem Kirchweihbaum durch den Altort

 

Wendelstein - Eine fränkische „Kärwa“ für Jung und Alt bei bestem Sommerwetter, diese perfekte Mischung aller nötigen Bedingungen erlebte die Wendelsteiner Dorfkärwa in diesem Jahr: Dem Auftakt am Freitag, 22. Juni, bei bestem Wetter mit einem Festgottesdienst und dem Aufstellen des Kirchweihbaumes danach samt dem Zeremoniell des Bieranstichs als offizielles Signal zum Kärwabeginn, folgte ein ebenso sonniges Wochenende. In den Gastwirtschaften des Altorts wie auch an den Festplätzen, wo verschieden Musikgruppen an allen Festtagen für gute Stimmung sorgten, feierten die Wendelsteiner mit Freunden und Bekannten eine rundum gelungene „Dorfkärwa“. 

Wie im Vorjahr folgten auch heuer viele Wendelsteiner der Einladung zur Besinnung auf die kirchlichen Wurzeln der Kirchweih beim ökumenischen Festgottesdienst im Festzelt beim „Goldenen Herz“ an der Schwarzach: Pfarrerin Alexandra Büttner, Pfarrer Norbert Heinritz und Pfarrer Michael Kneißl als katholischer Amtskollege erinnerten an die ursprünglichen Bindungen des Kirchweihfests an die Kirchenweihe der jeweiligen Ortskirche. Unterstützt von der Familie Sperner und Franz Pschera mit ihren historischen Traktoren vorneweg und den „Wendelsteiner Musikanten“ als Begleitkapelle war der Festumzug des Kirchweihbaums durch den Altort zum Aufstellungsort des Baums am „Plärrer“ der nächste Festhöhepunkt.
Den Schweiß, den hier die Helfer der „Kärwa Allstars“, der Wendelsteiner Kärwaboum, zusammen mit Mitgliedern des Heimatvereins und des Veteranen- und Soldatenvereins vergossen bis der Baum endlich fest im Gestänge befestigt war, war zum Teil auch den Sommertemperaturen geschuldet. Der Bieranstich nach dem Ausgraben der letztjährigen „Kärwamaß“ entlohnte danach für alle Mühen. Für Bürgermeister Werner Langhans war dies aber nur einer von drei Bieranstichen: Kurz davor hatte er traditionell beim Gasthof „Flaschner“ schon das Fass mit Festbier angezapft und später folgte als offizieller Bieranstich für die Kärwa der beim TSV in der Mühlstraße. 

Trotz Fußball-EM feierten abends viele an den Festplätzen mit
Die einzelnen Veranstalter an den Festplätzen und in den Wirtschaften hatten angesichts des deutschen Entscheidungsspiels gegen Griechenland bei der Fußball-EM vorgesorgt, so daß viele Besucher das 4:2 danach noch auf der Kärwa selbst feierten und auch am Samstag bescherte das gute Wetter den Gastwirten und Veranstaltern vollbesetzte Bierbänke. Am Festplatz in der Mühlstraße, der dieses Jahr vom TSV Wendelstein organisiert wurde, sorgten von Freitag bis Montag jeweils Abends die Musikbands „Fun Hotline“, „Champane“, „Moskitos“ und „Chains“ für gute Stimmung, wobei nur am Sonntagabend wegen Regens am Festplatz Plätze freiblieben. Im Hof der Diakonie bei der St.Georgskirche luden traditionell die Handballer zum Festtreiben. Hier begeisterten „chocolatte“, die „Easy riders“ mit Melodien der 1960er Jahre, die „Wendelsteiner Musikanten“ mit Blasmusik, „Ricky and the redstreaks“ und zum Abschluss am Montag „Robert + Giorgio“ mit italienischen Melodien das Publikum. Bodenständiges bot dagegen die Traditionswirtschaft „Flaschner“, wo Hermann Lahm als Solist zum Frühschoppen mit unverfälschter fränkisch-oberpfälzischer Volksmusik begeisterte. Ein Kärwaumzug am Sonntagnachmittag der „Kärwa Allstars“ ergänzte das Festprogramm. 
(jör)

Foto (jör): Mit einem historischen Schlepper der Marke „Hanomag“ wurde der Kärwabaum
dieses Jahr durch die Kirchweih zum Aufstellungsplatz am „Plärrer“ gezogen.


Foto (jör): Nach knapp einer Stunde war der Kärwabaum aufgerichtet.


Foto (jör): Vor allem am Wochenende war die Kärwa im Wendelsteiner Altort
ein Treffpunkt für Jung und Alt.

 

Wendelsteiner Kirchweih wartete dieses Jahr mit Premiere des Kirchweihbaums auf

Premierenglück für Kirchweihbaum im Jubiläumsjahr

Wendelstein (jr) - Passend zum 750jährigen Ortsjubiläum Wendelstein bot die diesjährige Kirchweih eine Premiere, die von allen mit Spannung erwartet wurde: Erstmals in der Geschichte der Wendelsteiner Kärwa wurde ein Kirchweihbaum mit über 20 Meter Länge aufgestellt, wozu sich die „Kärwa All Stars“, der Stammtisch des Heimatvereins und der Veteranen- und Soldatenverein zusammengetan hatten und die gemischte Mannschaft aus Alt und Jung in einer knappen Stunde den Baum aufrichtete.

Schon wegen des möglichen Neids der Nachbarorte hatten die frischgebackenen Wendelsteiner Baumaufsteller aus den drei beteiligten Vereinen den Lagerort gut versteckt gehalten und präsentierten den ersten Wendelsteiner Kirchweihbaum der begeisterten Bevölkerung erst zu Beginn des Kirchweihwochenendes im Festumzug durch den Altort zur Musik der „Wendelsteiner Musikanten“. Am „Plärrer“ gelang es allen gemeinsam in knapp einer Stunde unter fachlicher Anleitung von Johann Beck aus Röthenbach St.Wolfgang als langjährigem „Kärwabaummeister“ der Röthenbacher Feuerwehr erfolgreich den Kirchweihbaum ins vorbereitete Gestänge zu zwingen.
In Vertretung von Bürgermeister Werner Langhans oblag danach 2.Bürgermeister Willibald Milde die Eröffnung der Dorfkirchweih und bis in den Abend hinein die Aufgabe der Bieranstiche beim „Flaschner“ und an dem vom FV betreuten Festplatz in der Mühlstraße. Gute Gelegenheit, sich vor dem „Gwerch“ auf der Kirchweih nochmals auf die kirchlichen Wurzeln des Festes zu besinnen bot zudem die gemeinsame ökumenische Andacht der beiden Kirchengemeinden in St.Nikolaus, die jedoch mehr Besucher verdient hätte angesichts der vorbildlichen ökumenischen Arbeit der Kirchengemeinden im Markt Wendelstein.

„Kärwawetter“ stellte sich erst am Sonntag ein
Während am Freitag und am Samstag nur der Abend wetterbedingt wirklich gute Kärwastimmung und „volles Haus“ im Diakoniehof, am Festplatz und in den Biergärten vor den Wirtschaften im Altort mit den zahlreichen Musikgruppen und ihrem Musikprogramm für alle Generationen bot, fiel der Familienbummel am Samstag Nachmittag sprichwörtlich wegen Gewittern ins Wasser. Erst am Sonntag hatte Petrus ein Einsehen und bescherte das erhoffte Kärwawetter, das auch bis zum Ende des langen Wochenendes anhielt.
Neben der Gemütlichkeit und den vielseitigen Angeboten des Kirchweihtreibens für Jung und Alt war mit einer Ausstellung mehrerer Künstler im Heimathaus auch etwas für die Kultur geboten. Traditionell bereicherte zudem der Veteranen- und Soldatenverein als sportlichen Beitrag zur Kärwa mit seinem Kirchweihschießen das Festwochenende. Wer diesmal die ruhigste Hand beim Kirchweihschießen hatte und eine der zwei Jubiläumsscheiben oder einen der Pokale des Veteranen- und Soldatenvereins gewonnen hat, wird aber erst bei einer Siegerehrung am 12. Juli bekannt gegeben